Kinder sind schrecklich. Ich hätte gerne noch mehr.

Ja, ich habe drei, sie sind furchtbar anstrengend, in jeder Phase ihrer Entwicklung, sie bringen mich an den Rand des Wahnsinns – ich liebe sie. 

Der  sekundenschnelle Wechsel zwischen – „ICH HASSE DICH!!!“  Und  „… ach, allerallerliebste Maaamaaa, hab ich dir heute schon gesagt, wie SEHR ich dich liebe?“
Oder das Kreischen nach dem Papa, wenn man sie ins Bett bringen will (… könnte ja sein, dass ER sagt  „Klar! Lass die Kinder bis in die Puppen wach bleiben, heute feiern wir, SAMBA und Caipirinha für alle!“ )

 

… man kann es versuchen, denn realistisch gesehen besteht die Chance. Nicht. 

 

Aber Kinder haben ja genug Energie, um sie in UNMÖGLICHE PROJEKTE zu investieren. Ständig. 

Kinder sind der Hammer. Eine ganz neue Dimension. Eine Art Bewusstseinserweiterung. Eine Sprengung der Grenzen – direkt  und schonungslos. Sekündlich. Ohne Vorwarnung. Und dabei so charmant. Ihr Glück.

„Sobald ich kann, ziehe ich hier aus“
„Ok Kätzchen, kannst du trotzdem in der Nähe bleiben, ich vermisse dich sonst so.“
„Hm, naja ok Mama, du kannst ja dann auch bei mir wohnen.“


Man schwankt zwischen Freud und Leid und sie können der Natur danken, dass ein einfaches Lächeln jede Mutter zum Schmelzen bringt. Wurde wohl auch extra so eingerichtet. Schätze ich.

Ich amüsiere mich köstlich über die Nachrichten per SMS oder Messenger:

„Mama, kann ich eine Party machen? Ich lade auch GANZ wenig Leute ein.“ 
Ihr erahnt meine Antwort? „ Hahahahaha … NEIN???“

 

 

Ach ja, vieles regelt sich von selbst, wenn die Kinder mit Geschwistern oder Freunden zusammen sind. Sie quatschen da ja auch nicht lange drum herum. Ich habe schon öfter gefragt, ob es sie nicht irritieren würde, wenn ich meine Freundin kneifen würde, nur weil ich sauer auf sie bin.

 

Irgendwann habe ich mal vor ihnen zu einer Freundin gesagt: „Dann bist du nicht mehr meine beste Freundin!“ Ha, ihr hättet ihre Gesichter sehen sollen – Erwachsene können sowas nicht sagen, SIE schon. Warum?

Mit der Zeit arbeiten sie natürlich an ihrer Argumentation und werden verdammt geschickt.

„Kätzchen, wenn du jetzt mit der U-Bahn alleine in den Shoppingcenter fährst  …  wie kann ich sicher sein, dass ihr da keinen Unsinn macht?“
„Naja Mama, ein bisschen musst du mir schon vertrauen. Und deiner Erziehung.“

Knockout.

Das Geräusch zerberstenden Glases oder das Poltern fallender Möbel, bei dem jede Mutter sofort die Schreckensvision eines unter dem Schrank begrabenen Kindes vor sich sieht …  und sofort danach der engelsgleiche Ausruf mit sanftem Stimmchen „Niiix passiiiiert!“

 

 

Vom Herzstillstand zu Herzklopfen vor Rührung … oder resigniertem Kopfschütteln.

Es ist die Bindung. Ihr kennt es doch auch – irgendwann fahren sie eine Woche zur Oma oder in Schulfreizeit und man freut sich wahnsinnig, dass man ENDLICH seine Ruhe hat, malt sich aus, was man alles macht in der Zeit. Und ungefähr 18 1/2 Minuten nach ihrer Abreise fängt man an, sie so SCHRECKLICH zu vermissen … die nervtötenden Fragen, das Geschrei, die schlechte Laune, aber auch dieses MAAAMAAAA, kannst du … , oder die schnelle Umarmung, das gepflückte Blümchen, die Anrufe, das: Mama sag mal, wie war den dein Tag heute?

Ich altere schubweise. Verlasst euch nie auf trügerische Ruhe. Ruhe ist verdächtig. Sehr. In JEDEM Alter.

Als ich noch nicht wusste, ob ich überhaupt Kinder bekommen kann, habe ich mir immer gedacht:  Dann hätte ich gerne zwei Doggen. Die hätte ich heute noch gerne – aber wir haben keinen Platz mehr.

Haustiere brauchen übrigens kein eigenes Zimmer, sie freuen sich IMMER einen zu sehen, widersprechen nie und haben immer Zeit zum Zuhören.

 


Nun ja, es sind keine Doggen geworden, sondern drei Mädchen.

 

 

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