Autofahren mit dem erbsündchen. Ausgeliefert.

Autofahren mit dem erbsündchen (das erbsündchen ist hier ein Platzhalter für Kinder generell … schätze ich?)
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Schon klar, warum das erbsündchen Autofahren liebt: Sie ist zwar angeschnallt und kann nicht hüpfen, aber sie kann reden. Mit Vorliebe mich um den Verstand. Denn ich bin natürlich auch angeschnallt und ihr komplett ausgeliefert.

Das nutzt sie. Jeden. Verdammten. Tag.
Beim Anfahren, so die geschätzt ersten 150 Meter ist sie noch ruhig. Dann geht es los. Ich stelle ja neuerdings die Stoppuhr 😀

„Mama?“
„Hmmm?“
„Mama?“
„Ja, Schnäuzchen! Hattest du einen guten Tag?“
„Ach ja. Schon.“
„Wie schön! Was habt ihr gemacht?“

So. Und ab jetzt redet sie. Zwischen den Sätzen könnt ihr euch – wenn ihr möchtet – eine MAXIMALE Pause von 1,25 Sekunden vorstellen:
Oh, ein blauer Bus – ich bin auch mal in einem blauen Bus gefahren – wann fahre ich wohl wieder in einem blauen Bus – hier ist die Kurve – hier ist die Straße, die kenn ich – hier ist der Eisbach, der ist kalt – da darf man nicht reinfallen – hier war ich schon – da hinten ist ein Spielplatz – da ist Hundekaka auf dem Klettergerüst – da ist ein Hund raufgeklettert – bah – welcher Hund macht das – Henry würde das nicht machen – der Eisbach ist wirklich sehr kalt – deshalb heisst er vielleicht Eisbach – oh! – eine Kurve – hier war ich auch schon – wann bin ich hier wohl wieder? – schau Mama, da ist ein Motorrad – ein rotes – ich mag rot – oh und wieder ein Bus – der hält jetzt an der Bushaltestelle – die Sonne scheint – muss ich morgen eigentlich wieder in den Kindergarten? Ich geh einfach mit dir hoch ins Büro und helfe dir beim Arbeiten – ah es ist so warm, kann ich ein Eis haben – ahhh das Schild kenne ich – das heisst stop – Mama, gleich ist rot – ROT HEISST STOP – ah gut, aber fahr schnell weiter – warum fährst du so langsam? Rechts die sind aber noch langsamer – ich glaub ich habe hunger – heute hatten wir suppe, die geht aber auch als soße und die war nicht rot sondern weiss, also ohne Tomate – ich mag Suppe ohne Tomate – Ich will Eis – kann ich ein Eis haben? – Egal, wir haben Eis daheim – oooohhh noch ein Bus – Noch lieber fahre ich Straßenbahn! Du darfst morgen mein Laufrad nicht vergessen. Ich brauche mein Laufrad …Spielen wir gleich das Angelspiel? Aber nur die roten Fische, alle anderen müssen raus. Die braten wir zuerst. Und du musst mit Augen zu angeln. Ohhhh. Eine Straßenbahn!!!! ….

So geht es in einer Tour.
„Carlotinha, atme mal“, werfe ich ein und ernte einen verständnislosen Blick. An ihrem Redefluss ändert es nichts.

An guten Tagen dauert die Fahrt 19,562 Minuten.

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