Mit diesen 10 Tipps gelingt dein Nähprojekt!

Unsere 10 wichtigsten Nähtipps, damit dein Projekt zu einem entspannten Erlebnis wird und das Ergebnis dich glücklich macht.

Du hast gerade mit dem Nähen begonnen und möchtest ein größeres Projekt, zum Beispiel ein Kleidungsstück angehen? Du möchtest wissen worauf du achten musst, damit dein Projekt auch wirklich geldingt und

1. Miss dich vor Beginn jedes Nähprojektes neu aus

In der Anleitung jedes Schnittmusters findest du eine Maßtabelle – in der Regel eine Körpermaßtabelle. Dies bedeutet, dass die angegebenen Maße deinen Körpermaßen entsprechen müssen. Möchtest du ein weit und locker geschnittenes Oversize-Kleidungsstück nähen, so kommt es auf einen oder zwei Zentimeter mehr oder weniger sicher nicht an. Aber gerade bei figurnah geschnittenen Kleidern, Blusen, Shirts, Jacken, Mänteln und Hosen etc. spielt es sehr wohl eine Rolle, damit alles gut sitzt. Miss also die entsprechend benötigten Maße noch einmal genau aus, bevor du die – nach Maßtabelle – passende Größe wählst. Diese kann bei jedem Schnittersteller anders sein, so wie du auch bei fertiger Kaufkleidung unterschiedliche Größen haben kannst. 

richtig ausmessen vor dem nähen körpermaß

Trage beim Ausmessen einen Schlüpfer und den BH, den du üblicherweise trägst. Dann miss die in der Maßtabelle angegebenen Maße jeweils an breitester Stelle an dir aus. z.B. Brustumfang, Taillenumfang, Hüftumfang und Gesäßumfang. Das Maßband muss dabei immer gerade, also parallel zum Boden ausgerichtet sein. Anschließend wählst du die in der Maßtabelle entsprechende Größe. Und auch wenn diese größer oder kleiner ist, als du „sonst immer nähst“, vertraue (bei erbsünde Schnittmustern) darauf, dass die Maßtabelle stimmt, denn sie wurde von unseren Probenäherinnen in allen Größen ausgiebig getestet.

Stellst du fest, dass du an Brust, Taille und Hüfte unterschiedliche Größen brauchst oder möchtest du einen Schnitt beim nächsten Mal mit einem weiteren Ärmel nähen, so findest du hier Beiträge und Anleitungen zum Anpassen deines Schnittmusters.

2. Testquadrat kontrollieren

Schnittmuster ebook testquadrat kontrollieren nähen

Wenn du dir ein ebook gekauft hast, das du mit deinem Drucker selber ausdruckst, dann achte besonders auf das Testquadrat. Dieses findet sich auf einer oder mehreren Seiten des Schnittmusters. Um nicht unnötig Papier zu verschwenden, drucke zunächst nur die Seite mit dem Testquadrat aus und miss es nach. Stimmen die Maße, so sind deine Druckereinstellungen richtig und du kannst das gesamte Schnittmuster ausdrucken.

3. Die Wahl des richtigen Stoffes

Jede Nähanleitung enthält eine Stoffempfehlung. Diese sollte unbedingt berücksichtigt werden, denn damit steht und fällt das Ergebnis. Hast du das Kleidungsstück einmal genäht und bist der Meinung, dass es auch aus einem anderen Stoff genäht werden könnte, dann kannst du dies natürlich ausprobieren. In unseren Probenähen werden jedoch verschiedene Stoffarten getestet und dementsprechend die Stoffempfehlung ausgesprochen. Und sicherlich ist es auch möglich, z.B. eine Wickelbluse aus Jersey zu nähen, statt aus Baumwolle, aber dann ist das Ergebnis nicht optimal. Um zu vermeiden, dass du also einen schönen Stoff verschwendest, halte dich unbedingt an die Angaben zur Stoffempfehlung.

Wichtig ist hier übrigens auch die Strichrichtung des Stoffes, die beim Zuschneiden unbedingt beachtet werden muss. Vernähst du Nicki, Cord oder Samt, so schneide alle Teile in der gleichen Strichrichtung aus, sonst haben sie unterschiedliche Farben (für euch getestet …). Stelle also bei der Stoffmenge sicher, dass du die Schnittteile alle gleich ausgerichtet auflegen kannst.

Und noch etwas sollte man berücksichtigen: Vernähst du Stoffe mit einem Muster, das in eine bestimmte Richtung geht (z.B. Motive, die nicht auf dem Kopf stehen dürfen), dann achte vorher darauf, dass du auch genug Stoff zur Verfügung hast, damit du alle Schnittteile korrekt auflegen kannst. Bei Motivstoffen ohne Ausrichtung oder unifarbenen Stoffen kannst du dann die Schnittteile stoffsparend, z.B. die vorderen Hosenbeine gerade und die hinteren „kopfüber“ ausrichten.

4. Stoff vorwaschen

Es ist in jedem Fall sehr sinnvoll, den gewählten Stoff vor dem Zuschneiden und Nähen vorzuwaschen. Da jeder Stoff beim Waschen zumindest etwas einläuft, kann gerade bei figurnahen Schnitten vermieden werden, dass das Kleidungsstück nach dem ersten Waschgang nicht mehr passt.
Auch wenn du also am liebsten gleich losnähen würdest – nimm dir die Zeit und wasche deinen Stoff entsprechend der Händlerempfehlung zunächst vor.

5. Nähanleitung vor Beginn des Zuschneidens gut durchlesen

Unsere Nähanleitungen sind alle sehr ausführlich und zeigen Schritt-für-Schritt, wie du für das entsprechende Projekt vorgehst. Dies machen wird, damit auch Nähanfänger gut zurecht kommen. Aber auch wenn du schon 100 Mal Raglanpullover genäht hast oder weisst, wie man einen Rock zuschneidet und Taschen einnäht – bitte lies dir immer zunächst die gesamte Nähanleitung durch. Es gibt einige Schnittmuster, bei denen du anders vorgehen musst, als du es gewohnt bist. Sei es, dass ein Schnittteil in einer anderen Fadenlaufrichtung zugeschnitten werden oder eine bestimmte Nähreihenfolge eingehalten werden muss – ein Kleidungsstück hinterher auftrennen zu müssen ist mühsam und unerfreulich. Es ist also enorm wichtig, die Anleitung zunächst komplett durchzulesen, denn sie enthält wichtige Hinweise –  und erst dann Schritt für Schritt zu starten.

6. Nahtzugaben beachten

Enthält das Schnittmuster bereits eine Nahtzugabe oder musst du sie hinzufügen? Dies solltest du ebenfalls VOR Beginn des Zuschneidens überprüfen. Die erbsünde Schnittmuster enthalten in der Regel keine Nahtzugabe, daher muss diese – entsprechend der Einstellungen deiner Nähmaschine oder Overlock beim Zuschneiden des Stoffes hinzufügen.

Nahtzugabe hinzufügen beim Nähen

Wir haben uns bei unseren Schnitten ganz bewusst gegen bereits enthaltene Nahtzugaben entschieden, da diese sehr individuell sind. Ob 0,5cm, 0,7cm oder 1cm – es hängt ganz von der verwendeten Nähmaschine und den individuellen Einstellungen ab, wie viel du benötigst. Eine bereits fix enthaltene Nahtzugabe macht daher nicht viel Sinn, denn es kann sein, dass sie deiner nicht entspricht und dann wiederum angepasst werden muss.

7. Markierungen übertragen

Ärmel Knipse einnähen

Die Schnittmuster enthalten Markierungen (Knipse), zum Beispiel an den Armausschnitten, Ärmeln, dem Halsausschnitt und Kragen. Diese müssen unbedingt auf den Stoff übertragen werden. Dies kann durch Kreidemarkierungen oder Einzeichnen mit einem Marker auf der Nahtzugabe erfolgen. Geübte können die Nahtzugabe an der Stelle auch ein wenig einschneiden. Wofür du dich auch entscheidest, die Übertragung der Markierungen ist wichtig und sie müssen dann – beim Zusammenstecken und Nähen – natürlich auch beachtet werden und entsprechend aufeinander treffen. So vermeidest du, dass du Ärmel falschherum einnähst oder Schnittteile nicht aufeinander passen.

8. Fadenlauf bestimmen

Auf den Schnittmustern findest du auf jedem Schnittteil einen Hinweis zum Fadenlauf. Dies zeigt dir an, in welcher Richtung das Schnittteil auf den Stoff gelegt werden muss. Den Fadenlauf zu beachten ist besonders bei dehnbaren Stoffen enorm wichtig, denn dies garantiert nicht nur den richtigen Sitz eines Kleidungsstückes (in der benötigten Richtung dehnbar), sondern auch, dass es sich beim Waschen nicht verzieht.
Sowohl bei dehnbaren Stoffen, als auch bei Webware verläuft der Fadenlauf parallel zur Webkante.

9. Sorgfältig Stecken und Bügeln

Natürlich dauert es etwas länger, aber sorgfältiges Stecken und auch Bügeln (z.B. der Säume und Nähte) vor dem Nähen lohnt sich! Gerade bei Webware vermeidest du so, dass sich zum Beispiel ein Saum wellt. Zum Stecken eignen sich Klammern oder Nadeln.
Stoffklammern verwende ich immer, wenn ich Kanten oder Säume nähe. Sie lassen sich leicht greifen und verletzen den Stoff nicht.

Stecknadeln hingegen brauchst du, wenn du etwas auf einem Stoff feststecken möchtest, z.B. Taschen, Applikationen etc.

10. Zeit und gute Laune

Vermeide unbedingt, unter Stress, Zeitmangel oder mit schlechter Laune zu nähen. Klar, manchmal kommt die gute Laune beim Nähen, aber die Gefahr ist groß, dass du Fehler machst und hinterher auftrennen musst. Was die Laune nicht gerade verbessert.
Sorge also dafür, dass du dir einen kleinen Platz schaffst, an dem du ungestört für eine Weile arbeiten kannst. Hast du Kinder, so gib ihnen eine Beschäftigung (z.B. die Stoffreste sortieren oder aus den Resten bunte Bilder kleben). Hast du eine/n Partner/in so kann er/sie vielleicht mit den Kindern etwas unternehmen und du nimmst dir Zeit – nur für dich und dein Nähprojekt.

zeit zum nähen tipps zum nähprojekt

Nähst du gerne abends, bist aber schon recht müde, so zwinge dich nicht dazu, sondern wähle lieber einen anderen Tag, an dem du noch wach und motiviert an das Projekt herangehst. So stellst du sicher, dass du nicht nur deine Nähzeit auch wirklich genießen  kannst, sondern am Ende auch ein gelungenes Kleidungsstück in der Hand hältst, das dich glücklich und zufrieden macht.

Und jetzt kann es losgehen – wir wünschen dir viel Freude beim Nähen!

 

 

 

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