Das erbsündchen kann hier nicht länger wohnen.
Das erbsündchen befindet sich gerade auf dem Höhepunkt ihrer Trotzphase (zumindest hoffe ich, dass dies der Höhepunkt ist).
Fragen werden nicht beantwortet (weil sie in ihren Augen entweder langweilig oder völlig überflüssig sind). Bitten werden ignoriert, Verbote demonstrativ übergangen.
Auch beim dritten Mal ist es genauso anstrengend und vorhersehbar, wie bei den großen Schwestern.
Aber ich gebe mir wirklich alle Mühe auch ihre Trotzphase genau so ernst zu nehmen, wie die ihrer Schwestern und nicht nur tief zu atmen und zu warten, bis sie sich abgeregt hat. Ich spiele also ein wenig mit und rege mich ein bisschen auf. Sie muss ja schließlich auch ein Erfolgserlebnis haben.
Aber nun musste ich gestern wirklich das erste Mal richtig mit ihr schimpfen.
Ihre Reaktion? Mit ihrem Affi und dem Lieblingskissen unter den Arm geklemmt ging sie polternden Schrittes zu ihrer großen Schwester und meinte mit dramatisch zitternder Unterlippe: „Darf ich BITTE mit in deinem Zimmer wohnen? Ich MUSS hier weg – ich KANN hier nicht bleiben.“
Sehr cool. Sie hat es drauf.
Übrigens hat sie sich glücklicherweise dann doch dazu herabgelassen, weiter bei „uns“ zu wohnen.
Vielleicht auch weil die große Schwester (die übrigens zwei Wochen vorher auch schon ausziehen wollte) ihr erklärt hat, dass es eigentlich Blödsinn ist und ich gar nicht SO schlimm sei … „draussen“ und „die anderen“ seien noch viel schlimmer.
Genau so hat sie es gesagt.
Ist das eigentlich gut oder schlecht?